Zur Premiere, die nur Eltern und Familienangehörigen vorbehalten war, war der Saal schon kurz nach Einlass bis auf den letzten Platz gefüllt. Und als die Balletttrainerin der Tanzsportfreunde Phoenix, Eva Koch, das Publikum mit einleitenden Worten begrüßte, war auch der letzte Winkel des Raumes ausgenutzt.
„Alice schläft, während ihre Schwester ihr aus einem Buch vorliest, gelangweilt ein. Im Traum sieht sie …“ So beginnt das Kinderbuch des britischen Schriftstellers Lewis Carroll. Und die Zuschauer wurden mitgenommen auf die Reise in die Traumwelt von Alice im Wunderland. Und alle über 45 Tänzerinnen schafften es die Zuschauer in ihren Bann zu ziehen.
Angeführt wurden sie von Marla Dohrn, die als Hauptdarstellerin Alice brillierte. Bemerkenswert bei Marla nicht nur ihre technische versierten Darbietungen, besonders auch des Spitzentanzes (eine Herausforderung für jede Balletttänzerin) sondern auch ihr bezaubernde Ausstrahlung, die es dem Zuschauer leicht machte, sich in das Seelenleben der Alice hineinzuversetzen.
Elfengleich tanzte Caroline Kühl als weißes Kaninchen, mal fröhlich, mal verträumt – eine Rolle die ihr wie auf den Leib geschnitten schien.
Überhaupt hatte Balletttrainerin Eva Koch bei der Auswahl ihrer Hauptrollen Fingerspitzengefühl bewiesen, war man doch bei allen sicher, dass sie sich mit ihrer Rolle stark identifizieren konnten.
So auch Linnea Pöhls, die die Figur des verrückten Hutmachers liebevoll interpretierte und gleichsam auch das Publikum zur Teeparty anlässlich des „Nicht-Geburtstags“ einlud. Eine ganz besondere Rolle mit einer besonderen Tänzerin.
Schwierig ist die Rolle der Grinsekatze, die zum einen das Katzenhafte darstellen, zum anderen aber ein ständiges „Grinsen“ darbieten muss. Perfekt wurde dies von Maja Hohmann gelöst. Sie war nicht nur äußerlich eine detailgetreue Grinsekatze, auch ihr Solotanz war überzeugend in jeder Sekunde.
Malisa Hackbart wurde in Ihrer Rolle als Herzkönigin unterstützt durch die roten und die schwarzen Karten. Auch sie konnte überzeugen und zeigte einen bemerkenswerten Solotanz.
Eva Koch hatte es aber auch verstanden, nicht nur die Hauptrollen zu präsentieren, sondern auch alle anderen Gruppen einzubinden. Bezaubernd die kleinsten Tänzerinnen, die als „Tränen“ einen hübschen Kreistanz präsentierten.
Die roten und schwarzen Karten übten sich als Maler und ein besonders Highlight auch die der Auftritt der Fische (Malena Wiergowski, Mette Laurenat, Celina und Chiara Gregor, Nadine Herold und Melina Hagedorn), die vom Seemann (Milena Urbaniak) fröhlich angeführt wurden.
Alles in allem eine wunderschöne Stunde im Tanzsportzentrum mit vielen Momenten zum Träumen aber auch ganz besonderen tänzerischen Darbietungen. Ein besonderes Lob gebührt Eva Koch, die eine wirklich gelungene Aufführung choreografiert hat.